Herne. [sn] Das Resser Wäldchen, ein malerisches Naturschutzgebiet von 31,50 ha, ist nicht nur ein bedeutender ökologischer Schatz inmitten der urbanen Landschaft zwischen Herne und Gelsenkirchen, sondern auch ein Symbol für die unermüdliche Arbeit von Naturschützern und der Bevölkerung, die sich seit Jahren für dessen Erhalt einsetzen. Doch während die Natur ihre Wunder ungestört entfaltet, scheint die politische Entscheidungsträgheit die Zukunft dieses Gebiets unnötig in die Länge zu ziehen.
Bereits im Juni 2019 beschlossen CDU- und SPD-Fraktion im Herner Stadtrat einstimmig im Ausschuss für Umweltschutz, dass das Resser Wäldchen in seiner jetzigen Form erhalten bleiben soll. Dies war eine Reaktion auf die Pläne, den Wald zu fluten und in einen Auwald umzugestalten – eine ökologisch „sinnvolle“ Idee, die bei den Bürgern jedoch auf massiven Widerstand stieß. Auch weil Politik und Emschergenossenschaft die Bürger in der Entscheidungsfindung nicht mitnahmen und über die Vorteile des Projekts aufklärten. Doch trotz dieses klaren Beschlusses wurde der Antrag erst auf Nachfrage an die Emschergenossenschaft weitergeleitet. Es dauerte Monate, bis eine Antwort folgte, die jedoch keine endgültige Klarheit brachte.
Es ist enttäuschend, dass die beiden großen Fraktionen der Stadt, CDU und SPD, so lange gebraucht haben, um die Sache erneut im Umweltausschuss auf die Tagesordnung zu bringen. Umweltschutz hat halt nicht überall seine Prioritäten. Obwohl das Thema von enormer Bedeutung für die Umwelt und die Erholung der Menschen in der Region ist, scheinen die politischen Akteure mehr als fünf Jahre geschlafen zu haben, um ein weiteres Vorgehen abzustimmen. Dabei hätte die Natur längst klare Antworten verdient – nicht nur von den Verantwortlichen, der Emschergenossenschaft, dem RVR, dem Landesforstbetrieb sondern auch von der Politik.
Selbst im Jahr 2024, fünf Jahre nach dem ursprünglichen Beschluss, kämpfen die Fraktionen immer noch darum, eine eindeutige Bestätigung für den Erhalt des Resser Wäldchens zu bekommen. Am 28.08.2024 steht das Thema erneut auf der Tagesordnung des Umweltausschusses, wo hoffentlich verbindliche Entscheidungen getroffen werden. Die Bürger verlangen zu Recht Taten von der Politik. Die Tatsache, dass es so lange dauert, bis politisch gehandelt wird, verdeutlicht das Versagen, Umweltanliegen die Dringlichkeit zu geben, die sie verdienen.
Während Spaziergänger, Läufer und Fahrradfahrer weiterhin die gut ausgebauten Wege des Resser Wäldchens genießen, bleibt die Zukunft dieses einmaligen Naturschutzgebiets ungewiss – nicht zuletzt aufgrund der zögerlichen Handlungsweise der politischen Entscheidungsträger. Es ist an der Zeit, dass CDU- und SPD-Fraktion ihre Versprechen ernst nehmen und endlich die notwendigen Schritte unternehmen, um den dauerhaften Erhalt des Resser Wäldchens zu sichern. Die Natur kann nicht warten – und die Menschen auch nicht.