Herne / Koblenz / Wichita (USA). [sn] Mit großer Vorfreude und Stolz blickt die Bundeswehr auf den erfolgreichen Erstflug ihres neuen Überwachungs- und Aufklärungsflugzeugs im Rahmen des Projekts PEGASUS (Persistent German Airborne Surveillance System). Nach jahrelanger Fähigkeitslücke kehrt die Luftwaffe mit dieser hochmodernen Technologie in die Lage zurück, weiträumige, luftgestützte Signalaufklärung durchzuführen.
Am Standort Wichita, USA, hob das speziell modifizierte Flugzeug des Typs Bombardier Global 6000 zum ersten Mal ab, um eine Reihe von Flugtests im Zuge der luftfahrtrechtlichen Zulassung zu absolvieren. Dieser Erstflug markiert den Beginn einer neuen Ära für die deutsche Luftwaffe, die damit erneut über eine unverzichtbare Aufklärungsressource verfügt. Die PEGASUS-Flotte, bestehend aus drei Maschinen, wurde unter der Leitung von HENSOLDT entwickelt und wird mit modernsten Sensoren ausgestattet, die zur Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung (SIGINT) dienen.
Bereits seit 2021 arbeiten die führenden Unternehmen HENSOLDT, Bombardier und Lufthansa Technik gemeinsam an der Umsetzung des ambitionierten Projekts. In Wichita fanden aufwendige strukturelle Modifikationen statt, um die Bombardier Global 6000-Flugzeuge zu Trägerplattformen für die signalerfassende Technologie umzugestalten. Mit dem heutigen Erstflug ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Betriebsbereitschaft erreicht.
„Das PEGASUS-Projekt ist ein Meilenstein für die Fähigkeiten der Bundeswehr und die Sicherung nationaler Schlüsseltechnologien“, betont Jürgen Halder, Vice President Airborne SIGINT bei HENSOLDT. Die Maschinen werden ab Mitte nächsten Jahres nach Deutschland überführt, wo sie abschließend mit den neuesten SIGINT-Systemen ausgestattet werden.
Das Projekt ist nicht nur technologisch hochkomplex, sondern auch ein Paradebeispiel für die enge Zusammenarbeit von deutschen Unternehmen mit internationalen Partnern. Mit einem Investitionsvolumen von über 1,5 Mrd. EUR sichert PEGASUS langfristig die Fähigkeit Deutschlands, strategische und operative Informationen in Echtzeit zu sammeln – eine unverzichtbare Grundlage für die moderne Kriegsführung und Landesverteidigung.
Dieser erfolgreiche Erstflug ist erst der Anfang. Die kommenden Monate werden mit intensiven Tests und Systemintegrationen gefüllt sein, bevor PEGASUS voll einsatzbereit wird. Damit stellt sich die Bundeswehr in puncto Luftaufklärung zukunftssicher auf und wird wieder eine führende Rolle in der globalen Sicherheitsarchitektur einnehmen.
Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) führt die Projektleitung, während HENSOLDT als Generalunternehmer die technische Umsetzung verantwortet. Die Bedeutung dieses Projekts für die nationale Sicherheit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden – es ist ein weiterer Schritt hin zu einer wehrtechnischen Souveränität, die Deutschland in einer zunehmend unsicheren Welt braucht.
Mit Spannung erwartet die Luftwaffe den Moment, in dem PEGASUS vollständig in Dienst gestellt wird, um ihre Aufklärungsfähigkeiten auf ein neues Niveau zu heben.