Gelsenkirchen / Herne. [sn] Die Herner Montagsdemo wartet an diesem Montag mit viel örtlichem Bezug auf. Sie möchte sich solidarisch zeigen mit der Krankenschwester und ver.di-Vertrauensfrau Kristin Zuber. Sie klagt am 24.01.2023 vor dem Arbeitsgericht Herne gegen eine erneute Zwangsversetzung durch das Recklinghäuser Prosper-Hospital. Kristin Zuber hatte sich als Gewerkschafterin für mehr Arbeitsschutz eingesetzt.
Robert-Brauner-Platz, Herne
jeden Montag, ab 17:00 Uhr
Außerdem zeigt sich die Herner Montagsdemo solidarisch mit ihrem Moderator Peter Weispfenning, dessen Auto an diesem Samstag bei einem „faschistischen Angriff“ in Gelsenkirchen beschädigt wurde.
Am Samstag, dem 07.01.2022, gab es einen antikommunistischen und faschistischen Angriff auf die Horster Mitte. Dort hat die Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) im Willi-Dickhut-Haus ihre Parteizentrale. Der Täter randalierte, zerstörte an zwei PKW unter anderem die Windschutzscheiben, zerschlug auch am Jugendzentrum Che eine Scheibe, beschädigte Gegenstände der MLPD und des VermögensVerwaltungsVereins.
Es entstand ein Schäden von mehreren tausend Euro. Er attackierte drei Personen mit Faustschlägen und Tritten, spuckte und schrie wie wild. Nur dank des beherzten und besonnenen Eingreifens von Beschäftigten und Anwohnern des Willi-Dickhut-Hauses wurde Schlimmeres verhindert.
„Der Täter ist uns als Kurdenhasser und Antikommunist bekannt“, erklärte Peter Weispfenning, Pressesprecher der MLPD. „Während seiner Attacken rief er antikommunistische Sprüche. Schon in einem früheren Hetzschreiben wurde seine antikommunistische Gesinnung deutlich, sowie seine Volksverhetzung gegen Kurden. Er attackierte verschiedentlich aggressiv und verleumderisch die Solidarität der MLPD mit dem kurdischen Befreiungskampf. Ausrichtung und Terminologie solcher Verleumdungen haben eine Quelle auch direkt in der faschistischen türkischen Regierung unter Präsident Erdogan. Der Täter war wie von Sinnen, weshalb man den Einfluss von Drogen oder eine psychische Störung nicht ausschließen kann. Man darf die Gefährlichkeit von Faschisten, auch türkischen, nicht herunterspielen, wie das nicht selten von bürgerlichen Politikern gemacht wird. Just heute werden in Paris drei kurdische Opfer eines faschistischen Anschlags beigesetzt. Die Forderung nach dem Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda wird durch die aktuellen Ereignisse unterstrichen.“
Die Polizei musste schließlich Pfefferspray einsetzen, um den aggressiven Täter in den Griff zu bekommen. Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung wurden gestellt.
Der Täter soll aus „notorischem Hass“ gegenüber der Kurdistan-Solidarität der MLPD gehandelt haben.
Daraus folgern die Montagsdemonstranten, dass die „Forderung nach Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda“ mehr Gewicht erhalte.
Zu den weiteren Themen gehört der Protest gegen den Ukraine-Krieg und die „Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten“ auf die Masse der Bevölkerung.
Das Offene Mikrophon der Herner Montagsdemo startet ab 17:30 Uhr am Robert-Brauner-Platz.