Herne. [sn] Die Debatte um das Hallenbad Eickel in Herne zeigt eindrucksvoll, wie Bürgerengagement und politische Verhandlungen miteinander kollidieren können. Mit 18.000 Unterschriften im Rücken hat die Bürgerinitiative „Für das Hallenbad Eickel“ bewiesen, dass die Bevölkerung ein gewichtiges Wort mitreden möchte, wenn es um die Zukunft ihrer öffentlichen Einrichtungen geht. Doch während die Bürgerinitiative klare Forderungen an die Politik stellt, bleibt wohl das Vertrauen in die etablierten Parteien SPD und CDU, sowie in die Stadtverwaltung und den Oberbürgermeister, stark erschüttert.
In der jüngsten gemeinsamen Presseerklärung von SPD, CDU und der Bürgerinitiative wurde zwar betont, dass Missverständnisse ausgeräumt werden konnten und man an den getroffenen Vereinbarungen festhalte. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, denn die Glaubwürdigkeit von SPD und CDU ist in den Augen vieler Bürger angeschlagen. Es wird als problematisch angesehen, dass der Oberbürgermeister und die Verwaltung in der Erklärung mit keinem Wort erwähnt wurden. Dies lässt Raum für Spekulationen und deutet auf ein Vertrauensdefizit hin.
Die Bürgerinitiative (BI) hat sich als konsequente Stimme der Bürger hervorgetan und fordert eine offene und faire Kommunikation sowie die Einhaltung getroffener Vereinbarungen. Der Kern ihrer Forderungen liegt in der Transparenz des Prozesses, insbesondere in der Frage, ob das Hallenbad saniert oder abgerissen und neu gebaut werden soll. Die BI setzt sich dafür ein, dass alle relevanten Personengruppen, wie Schulen und Vereine, in den Prozess einbezogen werden.
Laut der Presseerklärung einigten sich die Beteiligten darauf, die Machbarkeitsstudie nach einer Verabschiedung öffentlich zu machen und die Wirtschaftlichkeitsberechnung transparent zu gestalten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen und zeigt, dass die BI bereit ist, konstruktiv mit den politischen Parteien zusammenzuarbeiten. Dennoch bleibt Skepsis bestehen, ob diese Schritte tatsächlich konsequent umgesetzt werden.
Die Bürgerinitiative appelliert an die Politik und Verwaltung, den Vertrag mit der BI zu respektieren und eine offene und faire Zusammenarbeit zu gewährleisten. Sie ist bereit, sich mit den politischen Akteuren an einen Tisch zu setzen und gemeinsam einen Arbeits- und Zeitplan zu erstellen, um das gemeinsame Ziel – den Erhalt des Hallenbades – zu erreichen.
Mit ihrem Engagement und ihrer Beharrlichkeit hat die BI nicht nur ein beeindruckendes Zeichen für Bürgerbeteiligung gesetzt, sondern auch die Macht und den Einfluss von 18.000 Stimmen eindrucksvoll demonstriert. Ihr Einsatz zeigt, dass die Stimme der Bürgerinnen und Bürger in Herne nicht nur gehört, sondern auch respektiert werden muss.
Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob die Politik den Worten Taten folgen lässt. Die Bürgerinitiative bleibt wachsam und entschlossen, ihre Forderungen durchzusetzen. Sie symbolisiert den Willen der Bürger, sich aktiv in kommunale Entscheidungsprozesse einzubringen und für Transparenz und Fairness einzustehen.
Es bleibt zu hoffen, dass die beteiligten Parteien die Chance ergreifen, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen und gemeinsam mit der BI eine Lösung zu erarbeiten, die den Bedürfnissen der Herner Bevölkerung gerecht wird. Die Macht der Bürgerstimmen hat gezeigt, dass politische Entscheidungen nicht mehr über die Köpfe der Menschen hinweg getroffen werden können. Die Bürgerinitiative ist entschlossen, im Interesse der Bürger und der Schwimmkultur in Herne für den Erhalt des Bades zu kämpfen und setzt ein starkes Signal für Bürgerbeteiligung und demokratische Prozesse.