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Gladbeck. [sn] Mit Sicherheit dreht sich der unlängst mit 83 Jahren verstorbene Architekt und Stadtplaner BDA Dipl.-Ing. Alfred Luggenhölscher im Grabe um. Denn der mit unzähligen Preisen außerhalb von Gladbeck ausgezeichnete und erfolgreiche Stadtplaner sah die kommende Miesere rund um die Schulraumentwicklung der nächsten Jahrzehnte des Riesener Gymnasiums und von Gladbeck im Allgemeinen bereits Ende der 90er Jahre voraus.
Erinnern wir uns, die Stadt Gladbeck lobte seinerzeit einen städtebaulichen Wettbewerb „Riesener Gymnasium“ zur Erweiterung der Oberstufe und dem Neubau der Sporthalle aus. Am Ende wurde ein halbrunder Bau für die Oberstufe sowie ein kleiner Anbau durch den ersten Preisträger und die Sporthalle durch die Bauverwaltung selbst geplant und gebaut. Diese Situation finden wir heute vor. Entwicklungen von höheren Schülerzahlen, wie sie schon damals der Schulentwicklungsplan voraussah ignorierte man tunlichst in der Ausschreibung, im Preisgericht und nachher bei der Auftragsvergabe.
Hier handelte man in Politik und Verwaltung blauäugig und wenig vorausschauend.
Vielleicht wollte man aber auch einfach Luggenhölscher nicht bauen lassen oder man wusste schon damals, dass der als „kritischer Geist“ ortsbekannte Architekt Flächen, auf denen sich das Amtsgericht vergrößern wird in Anspruch genommen hatte.
Jedenfalls entwickelte der Träger des Umweltpreises der Stadt Gladbeck in einem dreistufigen Ausbauplan ein Szenario, in welchem er die benötigten (Entwicklungsbau)Flächen für das Riesner Gymnasium für die nächsten Jahre abbildete. Leider entsprach dies nicht den zwingenden Vorgaben des Wettbewerbs. Ein schwerwiegender Fehler in der Auslobung des Wettbewerbs wie man heute sieht.
Das Preisgericht, welches sich damals nur zu einem 3. Platz für Luggenhölschers Entwurf durchringen konnte noch die Politik und Verwaltung in Gladbeck sahen die offensichtlichen Vorteile seines Entwurfs.
Daher fehlen heute die entsprechenden Bauflächen. Mit den möglichen Folgen für den Jovypark und damit für die Stadtentwicklung.
Alfred Luggenhölscher würde sich mit Sicherheit vehement gegen die Bebauung des Jovyparks aussprechen, so wie er sich auch gegen die Bebauung des kleinen Wäldchens durch die heutige Stadthalle und Bibliothek ausgesprochen hatte.
Unterm Strich bleibt, Luggenhölscher hatte mal wieder recht. Aber wie so oft, man hört nicht auf die heimischen Planer. Kompetenz in der eigenen Stadt hat nur einen sehr geringen Stellenwert in Rat und Verwaltung. Damit steht Gladbeck aber auch nicht alleine da.